Darf ich vorstellen - BIGGI & GERD:

Am 22. Januar 2010 haben sich die Beiden in mich verknallt und sich gesagt:"Dieser oder keiner!" Welch ein Glück für mich. Meine Eltern lieben sich nun schon 5 Jahre und sind beide hörgeschädigt. Mama trägt ein CI und hört noch etwas. Papa ist wegen der komischen Krankheit Neurofibromatose Typ 2 ertaubt. Deshalb lässt Papa schon mal was durchgehen, aber bei Mama muß ich arg folgen. Biggi und Gerd sind sehr unternehmungslustig und so kommen wir ganz schön in der bunten Welt herum. Siehe Fotoalbum.
Meine "Eltern"

Meine Lieben sind beide Hörgeschädigt.

Mama "Biggi" trägt einen "Computer" am und im Kopf, so dass Sie mich wenigstens bellen hört.

Papa "Gerd" ist total taub wegen einer ganz komischen Krankheit. Nennt sich "Neurofibromatose Typ II". Mein Papa liest mir also meine Wünsche von den Augen ab. Wenn wir alleine sind, dann kann ich schon mal bissel Dummheiten machen, aber wehe es kriegt Mama mit, da gibt es was zu hören. Und das kann ich ganz gut.

Meiner "Mama" Ihr CI
Das Cochleaimplantat (engl. cochlear implant, CI) ist eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert.

Das CI-System besteht aus einem Mikrofon, einem digitalen Sprachprozessor, einer Sendespule mit Magnet, und dem eigentlichen Implantat, das sich aus einem weiteren Magneten, einer Empfangsspule, dem Stimulator, und dem Elektrodenträger mit den Stimulationselektroden zusammensetzt. Die Elektroden werden in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt. Die Empfangsspule wird hinter dem Ohr unter der Haut platziert. Die Sendespule des Prozessors haftet mit Hilfe der Magneten auf der Kopfhaut über der Empfangsspule des Implantats. Die Spannungsversorgung des Implantats erfolgt durch die Kopfhaut mittels elektromagnetischer Induktion. Die Signalübertragung erfolgt mit Hochfrequenzwellen. Manchmal wird nur das Elektrodenbündel als CI, die komplette Anlage als "CI-System" bezeichnet.

© Wikipedia

Mama bekommt die Zeitschrift "Schnecke". Soll davon auch ein Tier geben. Werde das wohl erst im Frühling kennen lernen.

Mein "Papa" seine Krankheit

Neurofibromatose Typ II ist eine tückische Krankheit ,wo sich vorwiegend im inneren des Körper's gutartige Tumore auf den gesammten Nervensystem ansiedeln können. Da wo die Tumore Raum fordern, kann es zu Ausfällen und Schmerzen kommen. Besonders betroffen sind beide Hörnerven. Hier ist eine beiderseitige Ertaubung möglich, falls die Tumore zu spät erkannt werden. Dies ist auch die einzige Gemeinsamkeit jedes NF2 Betroffenen. Ansonsten entwickelt sich jedes Kranheitsbild anders. NF2 wird zu 50% vererbt oder tritt zu 50% als Mutation (spontan) auf.

Meine NF2 Geschichte!

Meine Neurofibromatose Typ II wurde mir 1958 mit in die Wiege gelegt. Es sollten aber noch 36 Jahre vergehen, ehe ich davon was wusste. Es ging mir ja gut und die Arbeit ging flott von der Hand.

Begonnen hat also alles im Jahre 1994, als ich 2x Hörsturz hatte. Es wurde ein CT gemacht und dabei ein Tumor am linken Hörnerv gefunden. Es erfolgte eine OP in Aachen, mit den Ergebnis der einseitigen Ertaubung. Da sich auch auf den rechten AN ein Tumor befand, wurde die Diagnose "NF2" gestellt.

Rechts bekam ich nun ein Hörgerät verpasst und konnte trotzdem noch meinen Beruf als LKW Fahrer nachgehen.

Ca 5 Jahre ging das noch gut, ehe ein MRT den Wachstum des rechten Tumore bestätigte. 7x Bestrahlung (Gamma-Knife) erfolgte wiederum in Aachen.

Auf Grund meiner Behinderung, wurde ich 1999 EU Rentner. Im Jahre 2000 nahm ich das erste mal an einen NF2 Treffen teil und froh, nicht mehr alleine mit dieser Krankheit zusein. Im NF2 Forum bin ich per Mail mit meinen Kameraden verbunden. Auch treffe ich so manche außerhalb der "Mücke-Zeit" und es entstanden schöne neue Freundschaften.

2002 erfolgte eine OP am Sehnerv, die jedoch zu keinen großen Einschränkungen meiner Sehfähigkeit führte. Dafür bin ich ganz dankbar, da ein Jahr später (2003) die vollständige Ertaubung mich einholte. Seither führe ich nun, bis auf Herrn Tinnitus ein Leben ist der Stille.

Jährliche Folgeuntersuchungen geben zZ keinen großen Anlass zum Sorgen machen. Dazu trägt auch mein Umfeld bei, meine Biggi, meine Familie, meine Freunde. Danke das es Euch gibt.

Euer Gerd
Stand: 07-02-10